Um 9 Uhr trafen wir uns am Bahnhof, vor dem Suterbegg wie immer. Wir fuhren mit dem Tram bis zum Dreiländereck, wo wir mit Brot die ersten Lachmöwen anlocken konnten. Bereits beim ersten
„Spot" konnten wir ein Individuum mit Metallring feststellen. Jaro machte von allen Seiten Fotos des Ringes. Beim Abgleich mit älteren Daten bemerkten wir, dass es sich um ein Individuum
aus Estland (Estonia) handelte, welches wir bereits letzten Winter hier als Jungvogel beobachten konnten. Cool! Beringte Vögel aus Estland werden längst nicht so häufig abgelesen, wie zB
Vögel aus Polen oder Tschechien.
Nebenbei konnten wir einige Sturmmöwen, Mittelmeermöwen, Gebirgsstelzen und Gänsesäger beobachten. An der Wiese bei Kleinhüningen hatte es wie immer ebenfalls sehr viele Möwen. Das
Füttern von Brot an diesem Ort brachte uns gleich eine Lachmöwe aus Litauen (diesjährig) und eine aus Deutschland ein (Hamburg, ein wiederkehrender Vogel, der schon letztes Jahr da war).
Vorne am Rhein konnten wir dann mit etwas Geduld auch noch eine Möwe aus der Slowakei ablesen (auch das ein Wiederkehrer). Währenddessen erreichte mich die Meldung eines Dunklen
Sturmtauchers, der soeben am Sempachersee entdeckt wurde und wohl vom Sturm in die Schweiz geweht wurde. Nach einem kurzen Telefon an die jeweiligen Eltern der jungen Teilnehmer machten
wir uns also auf den Weg zum Sempachersee und brachen die Ringsuche ab. Die Chancen standen zwar eher schlecht, da der Sturmtaucher bereits seit einiger Zeit laut anderen Beobachtern
nicht mir auffindbar war, aber wie man doch so schön sagt: wer nicht wagt der nicht gewinnt. Angekommen am Sempachersee machten wir uns also auf die Suche und scannten den See von oben
bis unten mit unseren Fernrohren. Der Dunkle Sturmtaucher blieb zwar aus, dafür wurden wir aber mit Schwarzkopfmöwe, Wanderfalke und gleich mehreren Sperbern belohnt. Erschöpft nach einem
langen Tag fuhren wir zurück nach Basel und im grossen und ganzen war es doch ein Supertag mit tollen Arten und tollen Ringen.