Jeden Winter tauchen Ende Herbst / Anfang Winter an den nordeuropäischen Küsten besondere, seltene und immer wieder auch extrem seltene Vögel auf. Ein Teil dieser Irrgäste stammt Asien. Sie sind auf dem Weg in ihre Winterquartiere in die falsche Richtung gezogen und so schlussendlich statt in Südostasien in Nordeuropa angekommen.
Zu den häufigeren solchen Irrgästen (ok, klingt etwas nach einem WiderspruchJ) zählen zum Beispiel Tienschan- und
Goldhähnchenlaubsänger, Sporn- und Waldpieper oder Nonnensteinschmätzer. Daneben gibt es aber auch immer wieder echte Superseltenheiten zu bestaunen. Und manchmal, ja manchmal kommt es sogar zu
regelrechten Einflügen von Arten, welche davor jahrelang kaum je in einmal Europa gesichtet wurden. Soviel zum Hintergrund – nun wird’s konkret: Nachdem die Bergbraunelle Prunella montanella bis und mit 2015 insgesamt nur knapp über 30 mal in Europa (ohne Russland) nachgewiesen werden konnte, tauchten dieses Jahr also plötzlich
über 200 Vögel in Europa auf! In etlichen Ländern wurde die Art zum allerersten mal überhaupt nachgewiesen. Eine detaillierte Übersicht zu diesem Wahnsinnsereignis findet sich hier:
Nun handelt es sich bei der Bergbraunelle nicht einfach nur um einen seltenen Vogel und die in Sibirien beidseitig des Urals brütende Art kommt auch nicht nur aus einem spannenden Gebiet – sie ist auch noch richtig hübsch! Ok ok, wenn Du mehr auf sowas, sowas oder das da stehst, siehst Du das eventuell auch etwas anders.... Aber hey – dann kannst Du auch einfach in den nächstbesten Zoo :-). Wieder zurück zur Braunelle: Obwohl super selten, ist sie in allen besseren Vogelbestimmungsbüchern Europas abgebildet. Sprich: Die Art ist einem bekannt und bei jedem Durchblättern des Bestimmungsbuches denkt man, dass man diesen Vogel schon sehr gerne einmal sehen würde. Doch ohne eine grössere Reise ostwärts machen zu müssen, war das bisher alles andere als realistisch. Dieses Jahr aber.....
Extrem spontan (2 Stunden vor dem Flug) beschlossen wir (Peter Zeller* und ich) am 6. Januar unser Glück in Norddänemark zu suchen. Hier hielt sich seit längerem eine Bergbraunelle im Hafengelände von Hirtshals auf. Neben diesem Highlight erhofften wir uns auf unserem Kurztrip noch ein paar weitere nordische Besonderheiten. Unter anderem war im benachbarten Südschweden ein Rotkehlstrandläufer anwesend (noch sehr viel seltener als die Bergbraunelle, allerdings gerade im Winterkleid eine bestimmungstechnisch extrem harte Nuss...).
Nachdem wir also im letzten Moment die Flüge und ein Mietauto gebucht hatten, ging es ab zum Flughafen (schlechtes Gewissen betreffend ökologischem Fussabdruck und kritische Gedanken betreffend unserer Zurechnungsfähigkeit inklusive) und wir hoben in Richtung Kopenhagen ab.
Bekanntlich ist es im Winter in Skandinavien meistens dunkel – die Suche nach der Berbraunelle konnte dem entsprechend erst am nächsten Tag starten. Im Hafengelände angekommen, waren wir (wenig verwunderlich) nicht die einzigen Birder: Zusammen mit Schweden, Deutschen, Holländern und Österreichern machten wir uns in der Morgendämmerung auf die Suche nach dem Vogel. Da vor Ort ein paar Sanddornbüsche vielversprechend aussahen, konzentrierten wir uns (mittlerweile rund 20 Personen) auf diese Stellen. Nach rund einer Stunde hatten wir zwar ein paar Rotkehlchen, Amseln und diverse Finken darin entdecken können, von einer Braunelle fehlte jedoch jede Spur. Als daher ein paar weitere Ornis sehr gezielt eine Ecke des brach liegenden Areals mit alten Palletten aufsuchten, hofften wir auf ortskundige Dänen. Wir wurden nicht enttäuscht: Sekunden später war der Vogel auf einem Brett sitzend entdeckt!!! Tatsächlich – ein Wahnsinnsvogel! Im Laufe der nächsten Stunde konnten wir die Bergbraunelle aus nächster Nähe bewundern, teilweise hüpfte sie in weniger als 3 Meter Entfernung vor uns am Boden herum. Die Reise hatte sich schon mal ganz eindeutig gelohnt!
Schliesslich verabschiedeten wir uns vom Vogel und den noch anwesenden Ornis. Weiter ging es mit der Raritätensuche! Ein Trupp Birkenzeisige in einem Nachbarort war das nächste Ziel: Der Trupp war zwar schnell gefunden – das Schwierigste folgte aber danach: Unter den rund 200 Birkenzeisigen galt es, den einen Polarbirkenzeisig zu finden! Nicht ganz einfach, vor allem, wenn der Trupp ständig von einer Erle zur nächsten fliegt...Schlussendlich entdeckte Peter den gesuchten Vogel. Und bevor er wieder verschwand, konnte auch ich noch einen kurzen Blick auf ihn werfen. Höchste Zeit auch – denn wir wollten noch am selben Tag mit der Fähre nach Schweden.
Nach schönen Beobachtungen während der Überfahrt von zwei Skuas, vier Dreizehenmöwen, vielen Basstölpeln und rund 40 Lummen (alle die nahe genug waren, erwiesen sich als Trottellummen) kamen wir so am Abend in Göteborg an.
Am nächsten Tag folgte eine erfolglose Suche nach dem Rotkehlstrandläufer (er ward seither nicht mehr gesehen...), ein erfolgreicher Twitch einer seit längerem anwesenden Dunkelente und zum Abschluss, gleich neben dem Flughafen, eine super Beobachtung einer jagenden Sperbereule!
Und dann? Ja, dann ging es schon wieder zurück in die Schweiz und der crazy-Kurztrip nach Skandinavien war Geschichte. Die Erinnerungen werden aber natürlich noch lange bleiben.
Von Nicolas
* ja klar, wir lachen gerne über die Natrixler – aber eigentlich mögen wir sie richtig gut ;-)
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